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Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor im Unternehmen
Nachhaltigkeit im Büro ist für jedes Unternehmen wichtig, das Verantwortung übernehmen und zukunftsfähig bleiben will. Schon kleine Entscheidungen im Arbeitsalltag können Ressourcen schonen, Emissionen senken und das Unternehmensimage stärken. Während die Geschäftsführung für Rahmenbedingungen sorgt, ist das Engagement der Mitarbeitenden entscheidend. Doch wie lässt sich Nachhaltigkeit im Büro konkret umsetzen? In diesem Beitrag zeigen wir praxisnahe Maßnahmen und geben Inspiration für mehr Umweltschutz im Büro.
Warum Mitarbeitende der Schlüssel zum grünen Büro sind
Etwa 26 Prozent der Menschen sagen sogar, dass die Nachhaltigkeit ihre oberste Bedingung für einen neuen Arbeitgeber ist. Rund 50 Prozent setzen sich im Büro für Umweltthemen ein, aber nur 15 Prozent fühlen sich tatsächlich in der Lage, die Bemühungen zur Nachhaltigkeit im Unternehmen wirklich zu beeinflussen. Dabei ist genau dieses Engagement der Angestellten der Schlüssel zum Erfolg.

Nachhaltige Bürogestaltung: So geht's
Eine nachhaltige Bürogestaltung beginnt schon bei der Auswahl der Einrichtung. Ergonomische Möbel aus zertifizierten Hölzern, recycelte Materialien und langlebige Produkte reduzieren den ökologischen Fußabdruck. Doch mal ehrlich: Dieser Bereich ist eigentlich eher Chefsache.
Allerdings kann jede noch so kleine Entscheidung im Büroalltag die Nachhaltigkeit des Arbeitsplatzes in die eine oder andere Richtung beeinflussen – und nicht jede Maßnahme obliegt dem Management. Arbeitsprozesse zu optimieren, Materialien bewusst zu wählen und Energie gezielt einzusetzen liegt auch in der Verantwortung der Teams.
Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz: Energie, Ressourcen und Abfall
Im Folgenden geben wir einige Tipps, wie nachhaltige Bürogestaltung funktionieren kann. Einige Schritte hängen vom Engagement der Mitarbeiter:innen ab. Ohne die Initiative der Geschäftsführung können sie dennoch nur schwer umgesetzt werden.
Werden die passenden Tools nicht bereitgestellt, kann die Belegschaft den Arbeitsalltag nur bedingt im Sinne der Nachhaltigkeit gestalten. Das heißt: Nur im Team kann ein umweltfreundliches Büro entstehen.
Papierloses Arbeiten und Digitalisierung
Laut Umweltbundesamt verbraucht jeder Deutsche im Schnitt rund 227 Kilogramm Papier pro Jahr – ein Großteil davon im Büro. Daher ist der Umstieg auf digitale Prozesse einer der wichtigsten Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit im Büro.
Digitale Gehaltsabrechnungen, papierloser Schriftverkehr und das konsequente Speichern und Teilen von Dokumenten in einer Cloud reduzieren den Papierverbrauch erheblich. Sind Ausdrucke dennoch unvermeidlich, sollten sie beidseitig und in Schwarz-weiß formatiert werden.
Energieeffizienz im Büro
Energie lässt sich im Büroalltag auf vielfältige Weise sparen: Einer der häufigsten Irrtümer ist dabei der Standby-Modus. Er eignet sich für Pausen oder kurze Arbeitsunterbrechungen.
Wer Monitore, Computer und Drucker allerdings auch nach Feierabend oder am Wochenende im Standby-Modus belässt, verschwendet Unmengen Energie. Nachhaltiger ist es also, Geräte und Lichter konsequent auszuschalten.
Energiesparende LED-Beleuchtung und energieeffiziente Bürogeräte sind außerdem sinnvoll, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Auch regelmäßiges Lüften statt einer dauerhaft laufenden Klimaanlage trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.

Recycling und Abfallvermeidung
Müll sollte konsequent getrennt werden. Dabei helfen Recyclingstationen an strategisch sinnvollen Positionen im Büro. Denn auch kurze Wege erleichtern die Abfalltrennung. Vermeiden Sie außerdem Einwegprodukte, insbesondere Plastikflaschen und Kaffeekapseln.
Mitarbeiter:innen können stattdessen wiederverwendbare Trinkflaschen an Wasserspendern auffüllen. Auch die bewusste Auswahl einer Kaffeemaschine kann deutlich Abfall reduzieren. Kapselgeräte produzieren große Mengen Plastik. Kaffeevollautomaten mit Mahlwerk oder klassische Filterkaffeemaschinen bieten hingegen eine umweltfreundlichere Alternative.
Auch die Auswahl von fair produzierten Kaffeebohnen schont die Umwelt. Das Gleiche gilt für die Teeküche: Die Einführung von Bio- und Fairtrade-Produkten sowie Mehrwegbehältern für Lunch und Snacks sorgen für Nachhaltigkeit im Büro.
Umweltfreundliche Büromaterialien
Setzen Sie auf Recyclingpapier, nachfüllbare Stifte und ökologische Reinigungsmittel. Mittlerweile gibt es für fast jeden Bürobedarf eine nachhaltige Alternative. Auch bei der Wahl des Toilettenpapiers können Ressourcen geschont werden. Auch hier gibt es Produkte aus Recyclingpapier.
Nachhaltige Mobilität und Arbeitswege
Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Verkehrssektor in Deutschland für rund 146 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich ist. Das entspricht rund 22 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen des Landes. Rund 40 Prozent der täglichen Wege entfallen auf die Anfahrt ins Büro.
Der Berufsverkehr ist ein starker Treiber der Hauptverkehrszeiten. Fahrzeuge sind dabei oft nur mit einer Person besetzt. Verschiedene Maßnahmen können allerdings helfen, auch die Arbeitswege und Mobilität im Allgemeinen nachhaltiger zu gestalten.
Fahrrad, Öffis und Fahrgemeinschaften
Wer auf das Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften umsteigt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz im Büro. Unternehmen können diesen Wandel fördern, indem sie Jobtickets bezuschussen, Fahrradstellplätze bereitstellen oder Carsharing-Programme initiieren.
Homeoffice und flexible Arbeitsmodelle
Remote Arbeit und Homeoffice reduzieren nicht nur den Pendelverkehr, sondern ermöglichen auch eine bessere Work-Life-Balance. Weniger Fahrten bedeuten weniger Emissionen – und die Belegschaft gewinnt Zeit und Flexibilität in ihrem täglichen Leben.

Bewusstseinsbildung und Mitarbeiterzufriedenheit
Nachhaltigkeit beginnt mit Wissen. Nur wer die nötigen Informationen besitzt, kann auch sinnvolle Maßnahmen initiieren. Sich selbst und der Belegschaft Zugang zu Bildung zu verschaffen, ist daher ein Grundpfeiler des nachhaltigen Büros.
Die gute Nachricht: Mitarbeiter:innen sind grundsätzlich an Nachhaltigkeit und verwandten Themen interessiert. Umfragen zeigen, dass rund 40 Prozent der Arbeitnehmer:innen ihren Job aufgrund von Umweltbedenken gewechselt haben oder darüber nachdenken. Das heißt: Angestellte wollen in die Nachhaltigkeitsstrategie ihrer Arbeitgeber einbezogen werden.
Aktionen und Challenges für mehr Nachhaltigkeit
Verhaltensbasierte Maßnahmen wie Aktionstage oder Challenges – etwa eine „Grüne Woche“ mit täglichen Nachhaltigkeitsschwerpunkten – sensibilisieren das Team und fördern die Beteiligung aller.
Themen könnten sein:
Transparente Kommunikation und Weiterbildung
Regelmäßige Informationen über die Umweltauswirkungen des eigenen Handelns, Schulungen und Workshops zu nachhaltigem Arbeiten stärken das Bewusstsein und motivieren zur aktiven Mitgestaltung.
Unternehmen, die Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz offen kommunizieren, profitieren von einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und einer stärkeren Identifikation mit den Unternehmenswerten.
Green IT: Nachhaltigkeit in der Büroplanung und digitalen Infrastruktur
Auch digitale Prozesse verbrauchen Energie – vom Server bis zum Endgerät. Nachhaltige Büroplanung umfasst daher auch Green IT: energieeffiziente Hardware, virtuelle Server, nachhaltiges Webhosting wie Green Hosting mit Ökostrom und eine optimierte digitale Infrastruktur reduzieren den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens.
Auch Pflanzen verbessern das Klima im Büro. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft und steigern das Wohlbefinden – und verschönern den Arbeitsplatz. Sie sind ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel für ein nachhaltiges Büro und auch sie fördern gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit.
Eine vorausschauende Büroplanung berücksichtigt außerdem flexible Arbeitsmodelle, fördert die Nutzung gemeinsamer Flächen und setzt auf langlebige, modulare Einrichtung. So wird nicht nur der Ressourcenverbrauch gesenkt, sondern auch die Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen erhöht.

Fazit: Nachhaltigkeit im Büro ist Teamarbeit
Nachhaltigkeit im Büro ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der jede Einzelperson zählt. Von der nachhaltigen Büroeinrichtung über papierloses Arbeiten und Energieeffizienz bis hin zu nachhaltigen Arbeitswegen und einer bewussten Unternehmenskultur – die Möglichkeiten sind vielfältig und oft leichter umzusetzen, als gedacht.
Unternehmen, die Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Büroalltag fördern, profitieren von motivierten Angestellten, einem positiven Image und nicht zuletzt von Kosteneinsparungen.
Starten Sie heute mit dem ersten Schritt: Sei es die Einführung von Recyclingpapier, die Organisation einer Nachhaltigkeits-Challenge oder der Umstellung auf digitale Prozesse. Jeder Beitrag zählt auf dem Weg zu einem nachhaltigen Büro.
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